Jedes Unternehmen, das elektrische Anlagen und Betriebsmittel im Einsatz hat, muss sich im Rahmen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung mit der DGUV V3 Prüfung auseinandersetzen. Durch diese wird gewährleistet, dass das Risiko gefährlicher Stromunfälle erheblich minimiert wird. Grundlage hierfür ist die DGUV Vorschrift 3.
Als Fachunternehmen für Arbeitssicherheit begleiten wir Firmen vieler verschiedener Branchen bei der Erfüllung der Auflagen des Arbeitsschutzgesetzes und erklären Ihnen in diesem Beitrag alles Wissenswerte zur DGUV V3 Prüfung.
Was ist die DGUV V3 Prüfung?
Die DGUV ist die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Der Verein ist deutschlandweit in sechs einzelne Landesverbände unterteilt. Hinter dem Verein stehen Unfallkassen und gewerbliche Berufsgenossenschaften, die allesamt zum Ziel haben, Arbeitsunfälle bestmöglich zu vermeiden.
Eine große Gefahr in Form von Stromunfällen geht von elektrischen Geräten, Anlagen und Betriebsmittel aus, sofern diese fehlerhaft sind oder im Gebrauch nicht laufend kontrolliert und gewartet werden. Gefährdet wird hier nicht nur die Sicherheit der Mitarbeiter, sondern auch das Unternehmen und dessen Infrastruktur, da Stromunfälle schnell zu Bränden führen können.
Im Rahmen der DGUV V3 Prüfung werden diese Geräte einmalig oder in regelmäßigen Intervallen (je nach Gerät) von geschultem Fachpersonal geprüft, um sicherzustellen, dass der sachgemäße Betrieb sicher und weitgehend gefahrlos möglich ist.
Jedes Unternehmen, das diese Geräte und Betriebsmittel im Einsatz hat, muss die DGUV V3 Prüfung entweder bei Eignung selbst oder von einer externen Fachperson für Arbeitssicherheit durchführen lassen. Bei Nichtbeachtung drohen erhebliche Haftungsrisiken und Strafen.
Warum ist die DGUV V3 Prüfung so wichtig?
Anlagen, Betriebsmittel und Geräte, die mit elektrischem Strom betrieben werden, beherbergen grundsätzlich ein gewisses Unfallrisiko. Dabei ist aber anzumerken, dass Stromunfälle schwere bis lebensgefährliche Verletzungen verursachen können. Dazu zählen unter anderem:
- Kammerflimmern / Herzprobleme / Herzstillstand
- Schwere Gewebeschäden
- Nervenschäden
- Hautschäden
- Muskelschäden
Jedem Unternehmer soll und muss die Sicherheit seiner Mitarbeitenden am Herzen liegen. Durch die regelmäßige Prüfung der Anlagen und Betriebsmittel kann das Unfallrisiko enorm gesenkt werden.
Neben der Gefahr für die Mitarbeitenden bergen Stromunfälle auch immer eine große Gefahr für die Existenz des Unternehmens an sich. Nicht selten führen sie in kurzer Zeit zu Bränden und damit zur Gefährdung der Infrastruktur des Betriebs.
Durch regelmäßig durchgeführte Prüfungen werden Defekte und Fehler frühzeitig erkannt, die Langlebigkeit der Anlage erhöht und das Ausfallrisiko gesenkt.
Was fällt unter die DGUV V3 Prüfung?
Die DGUV V3 Prüfung gilt sowohl für große betriebliche Anlagen als auch für kleine, ortsveränderliche Gegenstände des Arbeitsalltags:
- Ortsveränderliche Gegenstände
- Computer, Laptops und Zubehör
- Faxgeräte, Drucker, Kopierer, etc.
- Kaffeemaschinen
- Elektrische Haushaltsgeräte und elektrische Kleingeräte
- Steh- und Tischlampen
- Mehrfachsteckdosen
- Ortsfeste Betriebsmittel
- Klimageräte
- Ortsfeste Küchengeräte
- Waschmaschine und Trockner
- Stationäre Anlagen
- Klima- und Heizungsanlagen
- Aufzüge und Rolltreppen
- Brandmeldeanlagen
Wann und wie oft muss die DGUV V3 Prüfung durchgeführt werden?
Wann und wie oft die DGUV V3 Prüfung durchgeführt werden muss, hängt von dem jeweiligen Gerät und seiner Gefährdungsklasse ab. Je unfallgefährlicher eine Anlage oder ein Betriebsmittel ist, desto häufiger muss die Prüfung erfolgen. Die Gefährdungsbeurteilung legt außerdem fest, wenn elektrische Geräte häufiger als gesetzlich vorgeschrieben geprüft werden müssen. Für gewöhnliche Elektrogeräte, die beispielsweise im Büroalltag eingesetzt werden, gilt eine Prüffrist von 24 Monaten. Für ortsfeste Betriebsmittel und elektrische Anlagen ist die Prüfung spätestens alle vier Jahre fällig, in Einrichtungen wie Bildungseinrichtungen einmal jährlich. Für elektrische Anlagen in Schwimmbädern und Großküchen gilt eine Prüffrist von nur einem halben Jahr.
Grundsätzlich müssen alle elektrischen Anlagen und Betriebsmittel zur Inbetriebnahme einer DGUV V3 Prüfung unterzogen werden, um den ordnungsgemäßen Zustand sicherzustellen. Dies ist ebenso bei jeder Wiederinbetriebnahme Pflicht.
Wer führt die DGUV V3 Prüfung durch?
Zur Durchführung der DGUV V3 Prüfung bedarf es einer qualifizierten Elektrofachkraft, die einen Abschluss in einer entsprechenden Ausbildung oder einem Studium verfügt und praktische Berufserfahrung im entsprechenden Feld vorweisen kann. Zudem muss die Person diesen Beruf aktuell ausüben oder zeitnah ausgeübt haben.
Ist der Arbeitgeber selbst dazu in der Lage oder hat entsprechende Mitarbeiter, kann er die Prüfung betriebsintern durchführen. Ist dies nicht der Fall, wird eine entsprechende externe Fachperson oder eine Fachfirma zurate gezogen.
Als Dienstleister für Arbeitssicherheit unterstützen wir Sie gerne bei der Durchführung der DGUV V3 Prüfungen in Ihrem Betrieb und stellen Ihnen eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit zur Verfügung.
Was wird bei der DGUV V3 Prüfung geprüft?
Zur Unfallprävention müssen elektrische Anlagen und Betriebsmittel bestimmte Sicherheitsnormen und -vorschriften erfüllen, die im Rahmen der DGUV V3 Prüfung geprüft werden.
Genau sind das:
Schutzleiterwiderstand
Der Schutzleiterwiderstand ist der elektrische Widerstand zwischen einem leitfähigen Gehäuse eines elektrischen Gerätes und dem Schutzleiteranschluss. Sicherstellen soll er den Schutz vor einem elektrischen Schlag und den Fehlstrom zuverlässig zur Erde ableiten. Dadurch wird gefährliche Spannung am Gehäuse verhindert. Im Idealfall ist der Schutzleiterwiderstand sehr klein. Hohe Widerstände weisen auf potenzielle Sicherheitsrisiken hin.
Fehlerstrom
Fehlerstrom bezeichnet elektrischen Strom, der fehlerhafte Wege annimmt und meist durch beschädigte Isolation eines Leiters oder defekte Bauteile entsteht. Zur Sicherheit muss bei einem solchen Vorfall der Stromkreis schnell genug unterbrochen werden.
Isolationswiderstand
Der Isolationswiderstand ist der elektrische Widerstand, den ein Isoliermaterial zwischen zwei Leitern oder zwischen einem Leiter und einem geerdeten Teil bietet. Er schützt vor gefährlichen Kriech- und Fehlerströmen. Überprüft werden die ausreichende Spannung und der ordnungsgemäße Zustand.
Schleifenimpedanz
Die Schleifenimpedanz bezeichnet den gesamten Widerstand, dem ein Fehlstrom begegnet. Tritt er auf, sorgt die Schleifenimpedanz dafür, dass der Stromkreis möglichst schnell unterbrochen wird und hilft so, unfallgefährliche Situationen zu vermeiden
Sichtprüfung
Im Sichtprüfungsteil der DGUV V3 Prüfung nimmt die prüfende Person die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel genauestens unter die Lupe und prüft diese auf sichtbare Mängel, Abnutzungen oder Schäden.
Funktionstest
Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Funktion der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel werden diese einem umfangreichen Funktionstest unterzogen, um Fehler und Sicherheitslücken zu erkennen.
Wie läuft eine DGUV V3 Prüfung ab?
Als Dienstleister für Arbeitssicherheit garantieren wir Ihnen einen reibungslosen und unkomplizierten Ablauf Ihrer DGUV V3 Prüfung. In der Erstberatung erhalten Sie eine kostenfreie und unverbindliche Beratung durch eine unserer Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Bei Angebotsannahme stellen wir Ihnen eine entsprechend qualifizierte Fachkraft zur Durchführung der DGUV V3 Prüfung zur Verfügung. Auch die Dokumentation der Ergebnisse wird von uns übernommen. Sie profitieren von einer zuverlässig und kostengünstig durchgeführten DGUV V3 Prüfung, ohne dass Sie sich persönlich damit befassen müssen.
Ihre weiteren Vorteile mit 123Ingenieure:
- Transparente und kostengünstige Festpreise
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Wie lange eine DGUV V3 Prüfung in Ihrem Betrieb dauert, hängt von der Anzahl der zu prüfenden Geräte sowie Ihrer Betriebsgröße ab. Die Prüfung kann daher nur einige Stunden oder auch mehrere Tage dauern.
Die Dokumentation der DGUV V3 Prüfung
In der Dokumentation werden die Prüfergebnisse durch Prüfprotokolle, -plaketten und -etiketten festgehalten. So können die durchgeführte Prüfung und der ordnungsgemäße Zustand der Anlagen, Geräte und Betriebsmittel sichergestellt werden.
Das Prüfprotokoll
Die durchführende Fachkraft vermerkt im Prüfprotokoll alle wichtigen Informationen gemäß der DGUV. Darin vermerkt sind beispielsweise Daten über das Betriebsmittel wie Hersteller oder Standort sowie die Ergebnisse der Messungen. Zudem enthält das Protokoll ebenso eine Dokumentation über mögliche Mängel. Vom Unternehmer muss das Protokoll sicher für den Fall eines Unfalls oder Schadensfalls aufbewahrt werden.
Die Prüfplaketten und Prüfetiketten
Die Prüfplakette wird an dem Betriebsmittel angebracht, ähnliche wie die TÜV-Plakette an einem Fahrzeug. Darauf zu finden sind Informationen wie das Prüfdatum und der Name der prüfenden Person. Die Prüfetikette enthält dieselben Informationen wie die Plakette, wird aber im Prüfprotokoll angebracht.
Was passiert bei festgestellten Mängeln?
Werden bei der DGUV V3 Prüfung Mängel an den Anlagen oder Betriebsmitteln festgestellt, werden diese im Prüfprotokoll dokumentiert. Es fällt dann in den Aufgabenbereich des Betreibers oder des Unternehmers, sich um die ordnungsgemäße Beseitigung der Mängel zu kümmern. Je nach Schwere der Mängel kann es nötig sein, dass die Anlage oder das Betriebsmittel bis zur Beseitigung nicht mehr verwendet werden. In der Regel wird nach der Mängelbeseitigung eine erneute Prüfung durchgeführt.