…und das kann böse enden. Lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen.

 

Hand aufs Herz: Kennen Sie alle Vorschriften zu Brandschutztüren?

Am besten sind Brandschutztüren natürlich, wenn sie sich nie unter Beweis stellen müssen. Wenn aber doch mal was passiert, zeigen sich immer wieder dieselben Schwachstellen. Und das kann teuer werden oder, im Worst Case, Menschen schaden. In diesem Beitrag erklären wir, worauf Sie bei Brandschutztüren achten müssen und welche Konsequenzen bei Missachtung der Vorschriften drohen. Aber von vorn:

 

Was sind Brandschutztüren?

Okay, der Name ist selbsterklärend: Brandschutztüren sind besondere Türen, die im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauch für eine bestimmte Zeit verhindern. Sie tragen enorm zum baulichen Brandschutz bei und können Leben retten.

Die Türen bestehen aus feuerhemmenden Materialien und sind mit speziellen Dichtungen ausgestattet, sodass Rauch und Feuer nicht durchkommen. Außerdem schließen sie sich

nach dem Durchgehen wieder vollständig von allein.

 

In welchen Gebäuden sind Brandschutztüren Pflicht?

Das regelt jedes Bundesland individuell in seiner Landesbauordnung. Aber grundsätzlich gilt:

Überall dort, wo verhindern werden soll, dass sich ein Feuer unkontrolliert ausbreitet. (Quelle: Musterbauordnung § 32 Bauliche Anlagen besonderer Art oder Nutzung).

Zum Beispiel zwischen Brandabschnitten und entlang der Fluchtwege. Das kann zwischen Garage und Wohnhaus sein, aber auch in Mehrfamilienhäusern und natürlich in öffentlichen Gebäuden und Gewerbebauten. Dort sind die Regeln am strengsten.

Wo viele Menschen zusammenkommen, braucht es Brandschutztüren – von der Kita bis zum Hotel.

 

Was für eine Rolle spielen die Bezeichnungen der Brandschutztüren bei den Vorschriften?

Brandschutztüren werden bezeichnet mit z. B. T30, T60 oder T90, wobei „T“ für „Tür“ steht und die Zahl dahinter für die minimale Feuerwiderstandsdauer in Minuten. Und wo welche Tür mit welcher Klassifizierung stehen muss, wird exakt vorgeschrieben.

Sprechen wir über die Verbindung zwischen Garage und Wohnhaus, ist beispielsweise eine

T30-Tür Pflicht. Anders in öffentlichen Gebäuden oder bei der Abtrennung von Technikräumen: Hier ist oft eine T90-Tür vorgeschrieben. Entscheidend ist, was der Gesetzgeber zur Sicherheit des jeweiligen Gebäudetyps verlangt.

Ganz wichtig:

Nur Türen mit entsprechender Zulassung, Bezeichnung und fachgerechtem Einbau gelten als normkonforme Brandschutztüren. Ohne korrekte Bezeichnung – also z. B. mit CE-Zeichen und Verweis auf die zugrunde liegende Norm (DIN 4102-5 bzw. DIN EN 16034) – erfüllt die Brandschutztür die Vorschrift nicht, auch wenn sie stabil aussieht.

Wollen Sie die Klassifizierung bestimmter Türen herausfinden, schauen Sie auf dem Typenschild der Brandschutztür nach, dort muss eine Kennzeichnung stehen.

 

Der häufigste Fehler im Umgang mit Brandschutztüren

Unser Brandschutzbeauftragter sieht das bei Brandschutzbegehungen immer wieder: Brandschutztüren, die nicht vorschriftsgemäß geschlossen, sondern verkeilt sind. Auch große Brandschutztüren oder Tore in Lagerhallen werden gern mal mit dem Gabelstapler krummgefahren.

Das führt den Sinn und Zweck von Brandschutztüren natürlich ad absurdum. Denn sie sind ja dafür konzipiert, im Ernstfall selbstständig zu schließen und so eine Brandabschottung zu gewährleisten. Wird aber die Tür durch einen Keil oder einen Stuhl offengehalten, kann das dramatische Folgen haben:

  • Rauch und giftige Gase breiten sich ungehindert aus
  • Fluchtwege werden unbenutzbar
  • Das Feuer breitet sich schneller aus
  • Menschen kommen zu Schaden

Die Kosten für die Instandsetzung von Brandschutztüren werden oft gescheut. Aber es wird noch viel teurer, wenn dann wirklich mal etwas passiert. Sind Ihre Brandschutztüren verkeilt oder blockiert, ist das gegen die Vorschriften – und kann rechtliche Konsequenzen haben:

Bußgeld

Je nach Bundesland zwischen 500 und 50.000 Euro (vgl. BayBO Art. 83)

Strafverfahren

Bei Fahrlässigkeit, die zu Personenschäden führt

Versicherungsprobleme

Im Brandfall kann die Versicherung die Leistung verweigern oder kürzen

Besonders der letzte Punkt wird gern mal unterschätzt: Wenn ein Feuer durch eine verkeilte Brandschutztür größeren Schaden anrichtet, kann die Versicherung die Zahlung mit Verweis auf grobe Fahrlässigkeit verweigern.

 

Wenn bei Ihnen ein dauerhaftes Offenhalten notwendig ist, gibt es ein paar gute Alternativen:

  1. Feststellanlagen: Elektronische Systeme, die die Tür offenhalten und bei Rauchentwicklung automatisch schließen
  2. Freilauftürschließer: Ermöglichen leichtgängiges Öffnen und sorgen im Alarmfall für sicheres Schließen
  3. Automatische Türöffner mit Brandmeldeanlage-Anschluss: Öffnen bei Bedarf und schließen im Brandfall

Nichtsdestotrotz müssen diese Lösungen von Experten installiert und regelmäßig gewartet werden.

 

Was Sie jetzt für mehr Sicherheit tun können

Laut des Bundesverbands für technischen Brandschutz e.V. (bvfa) gibt es immer wieder Brände in z. B. Krankenhäusern oder Pflegeheimen, die verhindert werden könnten, wenn der anlagentechnische Brandschutz besser funktioniert hätte. Was also tun?

Lassen Sie Ihre Brandschutztüren mindestens einmal jährlich gemäß den Herstellervorschriften warten. Und schieben Sie Mängel nicht auf, auch wenn sie noch so unbedeutend wirken, sondern setzen Sie sie sofort instand.

Auch eine lückenlose Dokumentation ist Pflicht, was gut klappt mit einem Prüfbuch, in das Sie Wartungen und Reparaturen eintragen.

Und: Wenn Sie doch mal unsicher sind, etwa bei der Auswahl der richtigen Türklasse oder beim Einbau, holen Sie sich rechtzeitig Hilfe. So vermeiden Sie Planungsfehler und spätere Risiken.

 

Intakte Brandschutztüren sind nicht nice to have, sondern Vorschrift

Wir kennen das ja alle: Das Tagesgeschäft nimmt uns so in Anspruch, dass To-dos wie das Instandhalten von Brandschutztüren gern mal vernachlässigt werden. Aber:

Der korrekte Umgang mit Brandschutztüren ist kein lästiges Übel, sondern eine lebenswichtige Maßnahme. Die Vorschriften schützen Menschenleben und Sachwerte.

 

Haben Sie Fragen zum Thema Brandschutz oder zur korrekten Handhabung von Brandschutztüren?

Grundsätzlich sollte der erste Weg zum Brandschutzhelfer in Ihrem Unternehmen führen, denn sie achten mit darauf, dass alle Regeln eingehalten werden. Dazu gehört auch die Frage, wer die Brandabschnitte plant – eine Info, die oft in der Praxis unterschätzt wird, aber zentral für den vorbeugenden Brandschutz ist.

Und natürlich stehen auch wir Ihnen beratend zur Seite. Als externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit von 123Ingenieure übernehmen wir zentrale Aufgaben in modernen Arbeitsschutz und schaffen einen umfassenden Präventionsansatz, der den aktuellen Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt gerecht wird.

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